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1271. November 1. Breslau.

omn. sanctor.

Wilhelm, Abt des Vincenzstiftes in Breslau, übergiebt mit Zustimmung der älteren Brüder und des ganzen Kapitels dem Meynhard das Erbgut Kylianovo (Landau) zur Aussetzung nach deutschem und zwar Neumarkter Rechte, wie die übrigen Stiftsgüter im Territorium Cozzenbloth (Kostenblut), ausgesetzt sind, jedoch unter Zurückbehaltung von 10 Hufen für das Allod, ferner der Mühle, des Wassers (das sogenannte Schweidnitzer Wasser) und des Waldes. Meynhard erhält für die Aussetzung die 10te Hufe frei, den dritten Pfennig vom Gerichte, eine freie Schenke und die Schaftrift (dieses Wort fehlt bei Stenzel, während von dem angeblich davorstehenden liberam tabernam so gut wie Nichts mehr im Originale erkennbar ist; das Wenige, was von dieser sehr verblichenen Stelle früher noch erkennbar war, hat Stenzel durch dick aufgetragene Giobertische Tinctur zerstört). Die Kolonisten entrichten nach 3 Freijahren pro Hufe einen Vierdung Silber und einen Malter Dreikorn, nämlich 4 Scheffel Weizen, 4 Korn, 4 Hafer und 1/4 Scheffel gute Bohnen an das Kloster, und an den herzoglichen Hof in Lesniz (Lissa) je einen Scheffel Weizen und einen Hafer.

Z.: Gerhard prior, Heinr. subprior, Symon prep., Mechtold cust., Werner camerar., Harthmann infirmar., Bruder Wilh. calvus, Heinr. hospitalar., Rodeger cellerar., Bruder Franco de granario.


Aus dem Or., dessen beide S. verloren, P.-A. Vincenzstift 83 in Tzschoppe und Stenzel S. 383.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.